Rügen, 20.05.2019
Ich bin zu Besuch auf der Nachbarinsel Rügen, die sicher alle von Euch kennen.
Und die Strände hier kenne ich als guten Fundort für Bernstein! Besser als Bornholm finde ich!
Da ich sehr gerne Bernstein und auch Fossilien sammle, war ich heute Vormittag unterwegs. Direkt an DEM Strand, an dem wohl die meisten Touristen unterwegs sind: Binz.
Zuvor hatte ich in den Nachrichten-Tickern von einer weiteren Pottwalstrandung in Italien gelesen (die fünfte in den letzten fünf Monaten!), was mich traurig und nachdenklich gemacht hat.
(das ist kein Pottwal!)
Beim Spazierengehen ließ ich meinen Gedanken darüber freien Lauf…. und wurde krass mit der Problematik konfrontiert: Auf nur rund 500 Metern Gehstrecke fanden wir sage und schreibe 323 Stücke Plastikmüll.
Und einen Bernstein
Und unzählige Bernsteinsammler waren mit uns unterwegs, stocherten mit Stöckchen im Spülsaum und suchten kniend den Strandboden ab…
Wir unterhielten uns mit anderen Bersteinsammlern, die ganz erstaunt unsere Plastikmüll-Funde beäugten.
„So viel haben Sie hier gefunden?“, sagten sie erschrocken. „Das haben wir noch nie gesehen!“. „Doch“, erwiederte ich. „Das ist da! Aber Sie schauen dran vorbei. Weil der Bernstein für Sie der Schatz ist, den sie finden wollen. Dafür wird Zeit und Energie aufgebracht. Den Plastikmüll sieht keiner. Oder will keiner sehen!. Der hat keinen Wert.“
Doch für mich hat das aufgesammelte Plastik mehr Wert als der Bernstein. Denn jedes Stück Plastik, das ich am Strand aufsammle, entnehme ich dem Kreislauf. Es kann nicht wieder zurück im Meer landen. Lasse ich es liegen, wird es mit dem nächsten Hochwasser wieder zurück ins Meer getragen und dort wird es von Meeresbewohnern gefressen oder landet als Mikroplastik in der Nahrungskette.
Seit ich mich intensiv mit den Walen beschäftige, seit ich diesen wundervollen Giganten begegnet bin, über sie gelesen und recherchiert habe, seit ich mein Buch „Die Weisheit der Wale“ geschrieben und herausgegeben habe, fühle ich das Meer zu 100%. Ich fühle, wie es leidet, ich fühle wie die Meeresgeschöpfe leiden.
Daher habe ich im Oktober 2018 das Projekt „Bye Bye Plastik“ auf Bornholm gestartet, das jetzt auch in Deutschland seine regionalen Mitkämpfer findet, wie zum Beispiel „Bye Bye Plastik Niederrhein“, worüber ich sehr glücklich und wofür ich sehr dankbar bin!!!
Wir alle können etwas tun! Es ist keine Zeit mehr, schlaue Reden zu schwingen oder alles jahrelang zu diskutieren. Wir müssen handeln! Und wir kommen nur ins Handeln durch das Fühlen! Wer fühlt, wie es dem Meer, unserem Planeten und seinen Geschöpfen geht, kann aktiv werden, kämpfen und konkret werden! Wir brauchen viele, viele Menschen, die jetzt handeln! Wartet nicht! Schaut nicht weg! Sammelt Plastikmüll, wenn Ihr im Urlaub am Meer seid! Spart Plastik in Eurem tagtäglichen Verbrauch ein! Jede Handlung zählt!
Wenn Ihr bei Euch vor Ort ein „Bye Bye Plastik“-Projekt starten wollt, dann sprecht mich gerne an! Es wird demnächst eine Internetseite geben, auf der das Projekt und auch die regionalen Projekte und ihre Macher vorgestellt werden.
For the ocean! For the whales“ For our future!
Lg Steffi
Wir haben jetzt zwei Wochen auf Bornholm verbracht und waren jeden Tag auch für ein paar Stunden am Strand. Jedes auch nur kleine Stück Müll wurde von uns aufgesammelt!
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