Ein Angelurlaub zu zweit auf Bornholm – nur Vater und Sohn. Das war der Plan des „Zeit“-Redakteurs Götz Hamann, der dieses Abenteuer gleichzeitig als Geschichte in dem hochauflagigen und renommierten Wochenblatt publizieren wollte…. Auf der Recherche stieß er auf meinem Mann Udo und machte mit ihm ein Treffen ab, um mit ihm angeln zu gehen und über die Fische, das Meer und seine „Vater & Sohn“-Seminare auf Bornholm zu reden..
Doch es kam anders, als geplant und Udo musste plötzlich aufgrund der Nachricht, dass sein eigener Vater im Sterben lag, nach Deutschland reisen. Eine intensive Vater und Sohn-Zeit, die letzte, wartete auf ihn und er verließ die Insel.
So nahm ich Götz in Empfang und als ich seinen 9-jährigen Sohn Johannes traf, spürte ich sofort, dass er es mit dem Angeln richtig wichtig nahm. Da floss Salzwasser in seinen Adern und er wollte soooo gerne Fische fangen… Hornhechte hatten Vater und Sohn schon an den Haken bekommen. Aber ein selbstgefangener Dorsch wäre auch ein tolles Erlebnis…
So schlug ich spontan eine Angel-Tour auf die Klippen in Arsdale vor. Mein Sohn Marius kam als Junior-Guide mit, denn Jungs lernen richtig gerne von Jungs. Der Abend war schön, nicht zu kalt, Wind aus Westen, so dass wir an der Ostküste gut stehen würden.
Eigentlich sollte Udo ja die Fotos für den Artikel machen, aber nun mussten wir schnell einen anderen , professionellen Fotografen organisieren. Wie gut, dass Justine Høgh nicht nur meine Freundin ist, sondern auch eine Fotografin mit größtem Talent. Justine sprang spontan ein und begleitete das Vater-Sohn-Team auf ihrem Angel-Abenteuer und uns auf die Klippen.
(Fotos: Justine Høgh)
Wir tauchten ein in die besondere Abendstimmung der Klippen. Das Licht war wunderschön und so zwei Stunden vor Sonnenuntergang bekamen wir die ersten Bisse. Undgeduldig und voll bei der Sache stand Johannes auf dem Felsen und warf seinen Blinker unermütlich ins tiefe Wasser. Dorsche schwimmen tief in Grund-Nähe und so zeigte ich ihm, wie er seinen Köder führen musste, um Chance auf so einen Räuber zu haben. Götz holte mal schnell die Tachenlampen, die er im Sommerhaus vergessen hatte. Und genau in diesem Zeitfenster bekam Johannes seinen ersten Dorsch ans Band ! Wie ein Profi drillte er den schönen Fisch bis an die Füße und ließ sich anschließend neugierig zeigen, wie man denn nun diesem Lebewesen das Leben aushauchte. „Den bekommt meine Mutter zum Muttertag“, war sein erster – und sehr stolzer – Ausspruch. Da ging auch mein Mutterherz auf, denn ich konnte sehen und fühlen, wie glücklich ihn dieser Fang machte.
Als Götz eine halbe Stunden später wieder auf den Klippen erschien, hatte sein Sohn schon drei Dorsche gefangen. Routiniert wies er nun seinen Vater in die Kunst des Dorschangelns ein, so dass dieser dann auch noch an diesem Abend seinen großen Fang machen sollte…
Das war ein toller, unvergesslicher Abend. Schön, wenn so wenig dazu gehört, einen Jungen glücklich zu machen. Komm bald mal wieder Johannes ❤️
P.S. Der Artikel in der „Zeit“ ist am 11. Juni erschienen, den Artikel findest du hier auf Udos Seite.
Eine tolle Werbung für Bornholm :-)).