Herbstzauber, Stille und ein Visitenkartenwort

04.November 2017
Seit Mitte September habt Ihr hier nichts gelesen. Das hat seinen Grund. Ich habe mich nämlich zurückgezogen, um ein Buch zu schreiben, das im Herbst 2018 herauskommen wird :-).

Ich genieße die Stille und Ruhe, den Herbst auf der Insel.

Seit heute fahren die Fähren nicht mehr von Rügen und damit kehrt noch mehr Stille ein. Auf der Fähre nach Sassnitz sitzen alle Gäste, die bis heute in unseren Ferienhäusern Urlaub gemacht haben. Und alle haben die Zeit hier ganz anders erlebt.

Die zwei Freunde aus Hamm haben silberblanke Meerforellen gefangen, das Ehepaar aus Recklinghausen hat den Herbstzauber genossen und die Stille im „Pløk“-Haus Zitat: „Man hört nichts, wirklich nichts, nur die Wellen. Und wenn man nachts raus geht, sieht man nur die Sterne, es ist stockdunkel“. Ja, so ist es hier zu dieser Jahreszeit.

Ich liebe diese Zeit besonders und noch jemand mit mir: Anja (Name geändert ;-)) war die letzten 3 1/2 Wochen in unserem „Endlich wieder am Meer“-Haus. Zusammen mir ihrem super knuddeligen Hund „Nike“. Anja war gekommen, um den Herbst zu genießen und um sich zum zweiten Mal eine besondere Coaching-Zeit zu schenken.
Heute ist sie mit vielen tiefen Eindrücken, Erlebnissen und Erkenntnissen abgereist.
Und mit ihrem „Visitenkartenwort des Lebens“, von dem ich hier schon einmal berichtet habe.
In  Laufe des Coachings hat sie erkannt, dass sie in der Tiefe ihres Herzens eine „Traditionsbewahrerin“ ist. Und dass dieses Wort alle Puzzelteile ihres Lebens wohltuend zusammenführt. Das, was sie liebt, das was sie schon immer gerne gemacht hat, das, was ihr Hobby ist, dass was sie fasziniert, das was sie an Menschen und Orten besonders mag, das was sie aufleben lässt, das was ihr Erfüllung bringt und das was sie zukünftig machen und weitergeben will.

Als ich sie gebeten habe, sich selber eine Visitenkarte zu „bauen“, zeigt sie mir einen Tag später diese wunderschöne, mit all ihrer Liebe und ihrem Schöpfergeist hergestellte kleine Häkeltasche.

Mir ging das Herz auf, denn in dieser Tasche steckt all das, was sie sich in der letzten Zeit erarbeitet hatte, das , was sie ausmacht, was sie IST. Im Innenfutter hatte sie ihr Visitenkartenwort sowie ihre drei Haupteigenschaften verewigt: Traditionsbewahrerin . Und „Ich bin eine behütende, leidenschaftliche und schöpferische Frau„.
Wow, wie kraftvoll!

Ich freue mich so sehr, dass Anja dieses Geschenk mit nach Hause nehmen kann.
Denn ihr Visitenkartenwort wird sie von nun an durch ihr Leben tragen. Es wird vieles aus der Vergangenheit erklären und alles in der Zukunft ebenen und weisen.

Als Anja kam, wußte sie, dass sie eine große Vorliebe für alles „Handgemachte“ hatte.
Sei es im kulinarischen, kunsthandwerklichem, geschichtlichem und künstlerischem Bereich. Die Natur und all das, was aus ihr entsteht, öffnet ihr Herz. Sie liebt das erdverbundene Leben, das Ursprüngliche, das Handfeste. Sie macht eine Ausbildung zur Müllerin, backt leidenschaftlich gerne, dekoriert, macht Alles schön, sie näht, häkelt und strickt wo sie kann. Mit naturbelassenen Stoffen und Materialien.

So besuchte sie in ihrer Zeit auf der Insel so gut wie alles, was auch ich so sehr an der Insel liebe. Die kleinen und feinen Manufakturen von Leckerem und Krativem, die einfach nur eines ausstrahlen: Liebe, zu dem was man tut, herstellt und ißt.
Hier ein Auszug ihrer „Traditionsbetriebe“, die AUCH zu dieser Jahreszeit ihre Tore geöffnet hatten und haben (nicht an allen Tagen, aber an bestimmten, die auf der Internet- bzw facebook-Seite zu finden sind) :

– Hallegård, mit selbstgemachter Wurst, leckerem Schinken und wirklich gutem Frischfrischfleich

– Die „Gedemejeri mit Ziegenkäste nach Bornholmer Art, urigem Hofladen und sejr leckerem Eis aus Ziegenmilch  :-))

Svaneke Brød – ein MUSS für leckeres Brot und dem Ambiente der guten alten „Backstube“

Broe & co, wo das alte Lederhandwerk noch groß geschrieben wird und einem schon beim Betreten des Geschäfts der Duft der alten Zeit und des alten Handwerks in die Nase  zieht!

Außerdem fand sie alles für ihre Häkeltasche bei Dortes Hobbybutik in Rønne, den guten Honig, das Gemüse der Saison und das Holz an den Straßenbuden.
Und nicht zu vergessen, der Besuch des Landwirtschaftsmuseums „Gaarden“ in Melsted und ein kulninarischer Abstecher im Café „Slusegård“ mit fluffigen Nutella-Pfannkuchen oder der berühmten „Dronning“-Torte.

Anja lebt auf, wenn sie in dieser Welt der Traditionen und des Handwerks in jeglicher Form unterwegs ist. Da war es nur allzu schlüssig, ihr Visitenkartenwort zu finden: TRADITIONSBEWAHRERIN. Das ist sie, das tut sie und das will sie zukünftig leben. In ihrer Arbeit, ihrer Freizeit, ihrer Familie, ihren Freundschaften. Und mit diesem Wort ist auch die Rolle der „Oma“, die die seit Kurzem ist, auch total klar: All das an ihrer kleine Enkeltochter weiterzugeben! Mit gutem Essen, selbstgemachtem Spielzeug, selbstgehäkelten Sachen, schönen Büchern, Backen zu Weihnachten, Marmelade einmachen mit der Kleinen, Steine und Muscheln sammeln, Kastanienmännchen bauen und und und …

Ich freue mich sooo sehr für Anja und ihr Wort! Ich liebe meine Arbeit, die eigentlich „nur“ bedeutet, die Menschen wieder zurückzuführen zu dem, was sie in sich tragen :-)).
Und ich liebe das Buch von meinem Mann Udo, der mich mit „Meer als Alles“ um ein wichtiges Handwerkszeug in meiner Arbeit mit Frauen bereichert hat.

Mit einem Foto-Potpurri von Anjas Herbsterlebnissen, die sie mir freundlicherweise zur Verfügung gestellt hat, verabschiede ich Euch ins Wochenende und in den Herbst.

Weiß nicht, wann ich mich hier wieder melde, aber habt Geduld, es wird passieren.
Bis dahin könnt Ihr in meinem Ebook blättern und Euch Tipps für den nächsten Urlaub holen – oder es einfach genießen :-)) .

Danke für Eure Lesetreue und Euch eine schöne Zeit!!!

Alles Liebe
Die Walforscherin 😉

4 Kommentare zu “Herbstzauber, Stille und ein Visitenkartenwort

  1. Endlich wieder ein Lebenszeichen von Ihnen. Vielleicht darf ich auch Du sagen,denn wir haben am selben Tag Geburtstag.
    Vermisse diese Insel so sehr,dass es weh tut. Aber im Mai bin ich wieder da. Viel zu lange nach dem traumhaften Oktober.
    Vielleicht begegnen wir uns in Snogebaek ?…?. Bin ganz oft in der kleinen Galerie, nur um die Bornholmer Künstler – alte und junge Maler zu bewundern,
    die Damals – wie Ihr Mann heute – ihre Eindrücke der Insel in Bildern festgehalten haben. Damals durch Aquarell und Öl – heute durch Fotografie.
    Herzliche Grüße
    Elke.

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  2. Liebe Steffi
    Vielen Dank für diesen tollen Artikel und auch die Bilder welche Anja freundlicherweise zur Verfügung gestellt hat.
    Bei lesen deiner Ausführungen und beim anschauen der Fotos sind in mir gleich wieder die Erinnerungen meines Urlaubs bei euch diesen Herbst hochgekommen. Eine tiefe Sehnsucht nach der Insel und der Wohnung „Bin am Meer“ hat mich ergriffen…
    Ich wünsche dir einen tollen, ruhigen, stillen und erfüllenden Herbst und viel Spass beim schreiben deines Buches.
    Liebe Grüsse aus der Schweiz und eine herzliche Umarmung.
    Lorenzo

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  3. Guten Morgen liebe Steffi,
    kaum sind wir Zuhause, packt mich schon wieder die Sehnsucht nach Bornholm. Es war für Dirk und mich ein ganz besonderes Urlaubserlebnis zu dieser Jahreszeit. Und wir haben nach vielen Jahrzehnten „unseren Himmel auf Erden“ noch einmal neu erleben dürfen. Die Erinnerung trägt uns gut über die Winterzeit.
    See you next summer! 🙂
    Alle Liebe und gute Zeit
    Corrina und Dirk

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  4. Was für ein schöner Beitrag meine Liebe .. ich hab schon vermisst von dir zu lesen .. muss wohl einfach öfter auf deiner Seite stöbern, wenn die Sehnsucht nach Bornholm mich packt. Uuuuuuund ich gratuliere dir… wow ein eigenes Buch. DAS ist grandios. Alles liebe mit schwedischem Herbsthauch.

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